Koenig & Bauer hat sich im Geschäftsjahr 2021 deutlich verbessert – aktuelle Unsicherheiten erschweren Prognose für 2022

  • Gute Auftragslage: Kund:innen bestellen 32,4 % mehr Maschinen und Servicelösungen – damit steigt der Auftragsbestand um 27,7 % auf 806,8 Mio. € an
  • Umsatzanstieg von 8,5 % auf 1.115,8 Mio. € – auch dank starkem Schlussquartal
  • Auftragseingang und Umsatz damit besser als der Branchendurchschnitt
  • Trotz herausfordernden Rahmenbedingungen EBIT von 28,5 Mio. € nach -67,9 Mio. € im Vorjahr erzielt, entspricht einer EBIT-Marge von 2,6 %
  • Effizienzprogramm P24x greift mit rund 46 Mio. € Brutto-Einsparungen in 2021
  • Anstieg im Free Cashflow um 80,4 Mio. € auf 56,3 Mio. € – damit hat Koenig & Bauer das Pre-Covid-19-Niveau der Nettofinanzposition wieder erreicht
  • Aktuelle Unsicherheiten erschweren Prognose für 2022: Leichter Anstieg beim operativen Konzernumsatz und der operativen EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr erwartet
  • Strategie „Exceeding Print“ geht über den „Druck“ hinaus und spiegelt sich auch in der neuen Geschäftsberichtsstruktur wider
  • Mittelfristziele von 1,3 Mrd. € Umsatz bei einer EBIT-Marge von mindestens 7 % bestätigt

Der Koenig & Bauer-Konzern („Koenig & Bauer“) hat sich im Geschäftsjahr 2021 trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen wie Lieferengpässen und damit einhergehenden Material- und Energiepreissteigerungen sowie der anhaltenden Covid-19-Pandemie deutlich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Zu diesem Ergebnis trug neben dem Effizienzprogramm P24x maßgeblich das in der Branche einzigartige Produkt- und Lösungsportfolio bei, denn Koenig & Bauer beherrscht alle industriellen Druckverfahren auf nahezu allen Substraten – auch auf Wellpappe – und liefert Software, Anlagen und Service für komplette Druck- und Weiterverarbeitungsprozesse. Adressiert wird vor allem der strukturell wachsende Markt für Verpackungen, der sich nicht nur pandemieresistent zeigt, sondern Wachstumschancen aufweist, z.B. durch das wachsende E-Commerce-Geschäft oder die steigende Nachfrage nach haushaltsüblichen Lebensmittelverpackungen. Im Banknoten- und Sicherheitsdruck deutet die aktuelle Projektpipeline auf ein weiterhin robustes Geschäftsfeld hin. Das Servicegeschäft, das zunehmend digitaler wird, umfasste im Geschäftsjahr rund 30 % der Konzernumsatzerlöse und zeigte ebenfalls umsatz- und ergebnisseitig Wachstumstendenzen.

Mit „Exceeding Print“ gut für die Zukunft aufgestellt: das Vorstandsteam von Koenig & Bauer (1)

Deutliche Verbesserung gegenüber Vorjahr erreicht

Ende Dezember 2021 konnte Koenig & Bauer mit 806,8 Mio. € einen – auch im Vergleich zu den Vorjahren – hohen Auftragsbestand verzeichnen, denn die Kund:innen haben in Summe 32,4 % mehr Maschinen und Servicelösungen bestellt als im Vorjahr. Damit lag der Auftragseingang bei 1.290,6 Mio. € nach 974,7 Mio. € im Vorjahr. Der Umsatz stieg in Summe um 8,5 % auf 1.115,8 Mio. € an. Damit konnte Koenig & Bauer den Branchendurchschnitt für den Auftragseingang und Umsatz im Fachzweig Druckereimaschinen, der laut VDMA bei 22,5 % und 4,9 % lag, jeweils übertreffen. Dies gilt auch insbesondere für das vierte Quartal, das im Branchendurchschnitt aufgrund des angespannten Beschaffungsumfelds vergleichsweise schwach ausgefallen ist. Koenig & Bauer übertraf mit einem Plus von 19,1 % im Auftragseingang den Branchenwert von 7,1 % und lag mit einem Umsatzanstieg von 24,3 % weit über dem negativen Branchentrend von -1,8 % (Vergleichswerte jeweils zum Vorjahresquartal).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Koenig & Bauer lag bei 28,5 Mio. € (2020: -67,9 Mio. €). Die Verbesserung um 96,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr ist trotz der geringeren Nutzung von Kurzarbeit, eines trotz der gestiegenen Materialkosten im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich positiven Volumen- und Mixeffekts sowie von kumulierten Sondereffekten im Vorjahr hauptsächlich auf die effizientere Umsetzung der Personalmaßnahmen im Rahmen von P24x zurückzuführen. Diese zeigt sich auch in der Anpassung der Restrukturierungsrückstellung für das Effizienzprogramm (per Saldo rund 23 Mio. €) sowie der P24x-Einspareffekte (rund 46 Mio. €). Damit verbesserte sich die EBIT-Marge von -6,6 % auf 2,6 % in 2021. Im vierten Quartal wurde ein EBIT von 11,8 Mio. € (Vorjahr: 6,2 Mio. €) erreicht. Damit konnte die unterjährige Ergebnisverbesserung im Berichtszeitraum fortgesetzt werden.

Das Zinsergebnis von -9,5 Mio. € führte zu einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von 19,0 Mio. € gegenüber -73,5 Mio. € im Vorjahr. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 4,5 Mio. €. Mit 14,5 Mio. € entspricht das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2021 (Vorjahr: -103,1 Mio. €) einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,83 € (Vorjahr: -6,27 €).

Anstieg im Free Cashflow lässt Nettofinanzposition auf Pre-Covid-19-Niveau wieder erreichen

Zudem ist es Koenig & Bauer gelungen, das Net Working Capital um 46,9 Mio. € auf 297,1 Mio. € zu reduzieren. Dies hat auch zu einer Verbesserung des Free Cashflows und der Nettofinanzposition beigetragen. Der Free Cashflow verbesserte sich signifikant um 80,4 Mio. € auf 56,3 Mio. €. Nach Abzug der Bankverbindlichkeiten von 126,6 Mio. € verbesserte sich die Nettofinanzposition deutlich um 50,0 Mio. € auf 2,9 Mio. €. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich von 25,9 % auf 28,7 %. Mit dieser Eigenkapitalbasis und mehr als 250 Mio. € frei verfügbaren liquiden Mitteln ist das Unternehmen finanziell gut aufgestellt.

Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher von Koenig & Bauer, erläutert: „2021 war für Koenig & Bauer zugleich ein positives aber auch herausforderndes Jahr – gemeinsam haben wir es aber geschafft, unsere Jahresprognose beim Umsatz zu erreichen und die EBIT-Prognose zu übertreffen. Zudem haben wir uns besser entwickelt als unsere Branche im Gesamtdurchschnitt. Bei aller gebotenen Wachsamkeit unter den weiterhin sehr unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werten wir dies als Zeichen dafür, dass wir in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet haben und die Fokussierung auf Wachstumsmärkte, wie den konventionellen und digitalen Verpackungsdruck, sich auszahlt.“

Sukzessive operative Verbesserung in den Segmenten führt zum Erfolg

In den Segmenten zeigte sich die Erholung insbesondere ab dem ersten Quartal mit einem starken Auftragseingang im Segment Sheetfed. Im Juni folgte die zum Segment Special gehörende MetalPrint mit einem der besten Auftragseingänge in ihrer Firmengeschichte. Das ebenfalls zum Segment Special zählende Wertpapiergeschäft meldete sich im dritten Quartal mit einem starken Auftragseingang ebenfalls zurück. Dies zeigt, dass die Banknote gerade in der Pandemie ihren rechtmäßigen Platz als Zahlungsmittel beibehält und sich darüber hinaus auch weiter mit der virtuellen Welt verbinden wird. Im Segment Digital & Webfed zeigten sich, beginnend im dritten Quartal, Erholungstendenzen im Auftragseingang, die im vierten Quartal ausgebaut werden konnten. In Summe konnten fünf Maschinen aus der CorruCUT-Serie erfolgreich vermarktet werden. Die Maschinen sind für die hochproduktive Herstellung von rotativ gestanzten Boxen aus Wellpappe mit höchster Flexo-Postprint-Qualität konzipiert. Ein weiterer Durchbruch wurde im vierten Quartal mit dem Verkauf von zwei Hochleistungsdigitaldruckmaschinen für den Verpackungsmarkt erzielt. Die RotaJET ist weltweit einzigartig und eine der leistungsfähigsten Digitaldruckanlagen auf dem Markt. Mit ihr können die verschiedensten Substrate, vom Dünndruckpapier bis zum Vollkarton, digital bedruckt werden. Verpackungen, Dekore, Plakate, Beipackzettel, Faltschachteln, Bücher oder Kaffeebeutel – mit der RotaJET ist fast alles möglich. Damit ist die Vielseitigkeit der RotaJET, die bisher vor allem im Dekorbereich erfolgreich etabliert war, nun auch im Verpackungsmarkt angekommen. Weitere Fortschritte im Digitaldruckbereich konnten wir im Segment Sheetfed mit der Weltpremiere der VariJET 106 von Koenig & Bauer Durst Mitte Oktober erzielen. Sie kombiniert den Digitaldruck mit bewährten Modulen der Rapida-Plattform und wurde speziell für automatisierte, effiziente, lebensmittelkonforme Drucksysteme entwickelt und bietet kürzeste Rüstzeiten, Variantenvielfalt sowie Individualisierung und ermöglicht den effizienten Druck von Kleinauflagen.

Die Strategie „Exceeding Print“ zeigt sich auch im neuen Geschäftsberichtskonzept: Die nachhaltige Faltschachtel aus Wellpappe liefert einen Teil der modular aufgebauten Berichtsstruktur und wird von einer digitalen Geschäftsberichtswelt ergänzt (2)

Unternehmensstrategie „Exceeding Print“ – Fokussierung auf bestehende Stärken

Die konsequente Fortsetzung der P24x-Initiativen werden sukzessive in die Unternehmensstrategie „Exceeding Print“ überführt. Mit der Fokussierung auf die bestehenden Stärken Nachhaltigkeit, Modularität und Digitalisierung treibt Koenig & Bauer die Transformation vom traditionellen Maschinenbauer zum agilen Technologiekonzern weiter voran. Dabei führt der bereits eingeschlagene Weg zu mehr Digitalisierung und größerer Modularität nicht nur zu mehr wirtschaftlichem Erfolg in den Kernmärkten, allen voran dem Verpackungsdruck. Druckverfahren werden material- und energiesparender und damit nachhaltiger. Darüber hinaus treibt das Unternehmen Nachhaltigkeit als größte Zukunftsherausforderung der Verpackungsbranche voran und setzt sich selbst weitere engagierte Nachhaltigkeitsziele.

Pleßke ergänzt: „Unsere Strategie spiegelt sich auch in unserem neuen Geschäftsberichtskonzept wider: Unserer Verantwortung bewusst, haben wir uns für den Versand unserer ersten „Geschäftsberichts-Summary“ für eine nachhaltige Faltschachtel aus Wellpappe unter dem Motto „This box was once a newspaper“ entschieden. Den steigenden Anforderungen bezüglich Transparenz und Digitalisierung folgend, haben wir die Berichterstattung in zwei Module aufgeteilt. Den kompletten Bericht mit allen Zahlen und Daten können Sie über Ihr mobiles Endgerät mit dem entsprechenden QR-Code aus der Summary oder unter annualreport.koenig-bauer.com einsehen und bei Bedarf bestellen.“

„Exceeding Print“ geht, wie es der Name sagt, über den „Druck“ hinaus und beschreibt das künftige Handeln von Koenig & Bauer. Die Geschäftsmodelle des Verpackungsdrucks entwickeln sich mit hoher Geschwindigkeit weiter und das Unternehmen nimmt an, dass ein Großteil seiner zukünftigen Kund:innen heute noch nicht einmal gegründet ist. Für die Vielzahl von neuen Anforderungen wird Koenig & Bauer Lösungen entwickeln. Denn für die Kund:innen steht die Optimierung ihrer „Total Cost of Process” mehr denn je im Fokus ihrer Kaufentscheidungen. Damit sieht sich Koenig & Bauer als „Trusted Advisor” für seine Kund:innen und Wegbereiter für Wandel und Innovation in der Druckindustrie.

Aktuelle Unsicherheiten erschweren die Prognose für 2022

Auch das Jahr 2022 wird vom Wandel geprägt sein. Sei es im Hinblick auf die noch nicht abschätzbaren Folgen durch den Krieg in der Ukraine und der infolge erlassenen Sanktionen gegen Russland und Belarus, das nicht absehbare Ende der Covid-19-Pandemie sowie ein anhaltendes herausforderndes Beschaffungsumfeld. Daher geht Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2022 beim operativen Konzernumsatz und bei der operativen EBIT-Marge von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Konzernabschlusses ist eine verlässliche Abschätzung des Ausmaßes der genannten Risiken aufgrund der damit verbundenen hohen Unsicherheiten weiterhin nicht möglich, um eine konkrete Aussage zur künftigen Entwicklung für das Jahr 2022 vorzunehmen.

Auch die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres stehen weltweit nach wie vor im Zeichen der Covid-19-Pandemie sowie des Russland-Ukraine Konflikts, der anhaltenden Lieferengpässe und damit einhergehenden Materialpreissteigerungen sowie der verringerten Transportkapazität und der gestiegenen Energiekosten. Der VDMA hat als Konsequenz daraus und aufgrund des in der Branche vorherrschenden vergleichsweise schwachen vierten Quartal 2021 seine bisherige Jahresprognose für 2022 zum realen Produktionswachstum im deutschen Maschinen- und Anlagenbau von 7 % auf 4 % reduziert.

Dr. Stephen Kimmich, CFO der Koenig & Bauer AG: „Sobald es die Situation zulässt, sind wir bestrebt eine verlässliche Konkretisierung der Jahresprognose 2022 vorzunehmen. Entgegen aller Widrigkeiten haben wir auch im letzten Jahr als Team bewiesen, dass wir eine hervorragende Arbeit leisten und unsere gesteckten Ziele für 2021 nicht nur erreicht, sondern leicht übererfüllt haben. Rückenwind bietet uns die gute Auftragslage – auch in den Bereichen, die bisher stärker von Investitionszurückhaltungen unserer Kund:innen aufgrund der Unsicherheiten infolge der Covid-19-Pandemie betroffen waren – sowie die guten Fortschritte unseres Effizienzprogramms. Auch wenn uns die Beschaffungssituation in 2022 weiterhin vor große Herausforderungen stellt und der Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise auch in diesem Jahr zu höheren Materialkosten führt, sind wir fest davon überzeugt, unsere Ziele für 2022 und darüber hinaus zu erreichen.“

Bestätigung der mittelfristigen Ziele

Koenig & Bauer bestätigt die Mittelfristziele von 1,3 Mrd. € Umsatz bei einer EBIT-Marge von mindestens 7 %, sowie die Reduzierung des Net Working Capital auf einen Wert von maximal 25 % des Jahresumsatzes, die nach Abschluss des Effizienzprogramms P24x erreicht sein sollen.

Der Geschäftsbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung.

Alle Informationen finden Sie in unserem brandneuen Online-Bericht annualreport.koenig-bauer.com.

  • Schlagworte:
  • Investor Relations

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Lena Landenberger
Head of Investor Relations

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